Psychische Erkrankungen sind in jedem Alter eine Herausforderung. Dabei zählen Altersdepressionen laut Statistiken zusammen mit Demenzerkrankungen zu den häufigsten Erkrankungen der Psyche. Erkennen Sie frühzeitig erste Anzeichen bei Ihren Angehörigen und nutzen Sie die heute vielfältigen Behandlungsoptionen, die präventiv und kurativ die Lebensqualität bei Altersdepression zurück bringen. Hierzu zählen auch die gute Betreuung, die aktive Lebensgestaltung und die Begleitung durch Angehörige, beispielweise unterstützt durch gute Pflegekräfte für die 24 Stundenpflege.
Was versteht man unter einer Altersdepression?
Von Altersdepressionen oder Depressionen im Alter wird gesprochen, wenn der / die Betroffenen das 65. Lebensjahr überschritten hat. Zwar gelten die Ursachen und Symptome einer Altersdepression als denen jüngerer Erkrankter sehr ähnlich, jedoch weichen die Anzeichen und Ausprägungen durch altersbedingte Umstände ab und können somit schneller übersehen werden. Temporäre Niedergeschlagenheit, aber auch extreme Stimmungswechsel können ebenso wie bei anderen Erkrankten von Depressionen im Alter auftreten. Sie gehen zudem mit Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit und sozialem Rückzug einher, die Betroffene oft auf körperliche Beschwerden schieben oder verheimlichen, um ihren Angehörigen nicht „zur Last zu fallen“. Rund 7,2 % der Senioren über 75 leben mit einer Depression (1). Frauen gelten als doppelt so häufig betroffen wie Männer (2).
Wie entwickeln sich Depressionen im Alter?
Grundlegend entwickeln sich Depressionen zumeist durch ein Wechselspiel aus verschiedenen Faktoren. Hierzu zählen schwerwiegenden Lebensveränderungen oder Traumata, genetische Vorbelastungen und / oder Erkrankungen, die den Stoffwechsel, insbesondere den Hirnstoffwechsel, beeinflussen. Auch chronischer Stress oder Verlustsituationen können dazu beitragen, eine Depression im Alter zu entwickeln. Der Krankheitsbeginn ist oft schleichend und verläuft unbemerkt. Betroffene ziehen sich plötzlich zurück, neigen zu Stimmungsschwankungen und betrübten Gedanken, erwähnen häufiger als sonst gesundheitliche Beschwerden (auch psychosomatischer Natur) oder verändern plötzlich ihre Vorlieben in der Alltagsgestaltung, indem sie Hobbys vernachlässigen und soziale Kontakte meiden.
Welche Ursachen können das Auftreten einer Altersdepression begünstigen?
Nur selten sind einzelne Faktoren Auslöser für eine Depression, so auch im Alter. Besonders der Verlust nahestehender Menschen (z.B. der Partner, nahe Freunde), die Entfernung zur Familie, Einschränkungen in der Mobilität durch gesundheitliche Belastungen oder Einsamkeit durch die Veränderung der Lebenssituation nach Eintritt in die Rente oder der Umzug in eine Senioreneinrichtung können zum Auslöser für eine Altersdepression werden. Waren Senioren bereits vor dem Alter von einer Depression betroffen oder ist die Erkrankung in der Familie verbreitet, sollte ein besonderes Augenmerk auf Verhaltensveränderungen gelegt werden, um eine Altersdepression frühestmöglich zu behandeln.
Welche Symptome zeigen sich bei einer Altersdepression?
Die Hauptsymptome einer Depression im Alter gleichen denen einer Depression in jüngeren Jahren. So zeigen sich vor allem typische Anzeichen wie:
- Niedergeschlagenheit und Stimmungsschwankungen
- Antriebsmangel und schnelle Ermüdung
- Verlust von Interessen und Traurigkeit
- Ein- und Durchschlafprobleme
- Gedächtnisprobleme und Konzentrationsverlust
- fehlender Appetit und Verdauungsprobleme
- vermindertes Selbstvertrauen
- sozialer Rückzug
- Hoffnungslosigkeit
- Selbstzweifel, Schuldgefühle oder auch Suizidgedanken
- Verstärkung von körperlichen Beschwerden durch psychosomatische Einflüsse
- Beklemmungsgefühle, Herzbeschwerden
- lache Atmung, Druck im Kopf bis hin zu Kopf- und Rückenschmerzen
- Tinnitus
Eine Besonderheit bei der Altersdepression ist die Neigung von Senioren, Gefühle weniger zu äußern und stattdessen eher über gesundheitliche Probleme und Einschränkungen zu klagen. Unspezifische Symptome wie Schmerzen und negative Stimmungslagen sollten daher stets auch mit Hinblick auf eine mögliche Depression im Alter beobachtet und mit dem Arzt besprochen werden. Auch das Suizidrisiko sollte bei Senioren mit Depressionen nicht unterschätzt werden.
Behandlung von Altersdepressionen
Zunächst bedarf es einer Diagnostik durch einen Arzt, um eine Altersdepression zweifelsfrei zu bestimmen und körperliche Ursachen auszuschließen. Anschließend bietet Ihnen der Arzt individuell geeignete Behandlungsoptionen, die denen einer Depression in allen Altersstufen ähneln. Hierzu zählen neben Psychotherapie gegebenenfalls auch medikamentöse Therapien, wenn hormonelle Einflüsse und Ungleichgewichte im Gehirnstoffwechsel vorliegen. Hierzu berät Sie der Arzt Ihres Vertrauens sicher und zuverlässig und kann bei bereits vorliegender Medikation auch potenzielle Wechselwirkungen berücksichtigen.
Tipps für Angehörige von Senioren mit Altersdepression
Der Umgang mit von Altersdepression Betroffenen kann herausfordernd sein und wird mit vorliegendem Pflegebedarf zusätzlich erschwert. Entsprechend wichtig sind dabei die Geduld, das wertschätzende Miteinander und das Ernstnehmen der Beschwerden. Vergessen Sie nie, dass Depressionen eine psychische Erkrankung sind, unter der vor allem die Betroffenen stark leiden.
Die richtige Unterstützung durch Sie als pflegende Angehörige und ein soziales Umfeld für beide Parteien ist enorm wichtig. Die ärztliche Begleitung der Erkrankung und das gute Umsorgen der Betroffenen prägt die Lebensqualität stark.
– Hören Sie zu und seien Sie da. Lassen Sie sich durch Freunde und Familie unterstützen oder sorgen Sie für die Pflege sozialer Kontakte. Einsamkeit kann Depressionen verstärken, vertraute Gespräch hingegen die Beschwerden verbessern.
– Motivieren Sie Betroffene zu sozialen Aktivitäten und Kontaktpflege. Unterstützen Sie bei Mobilitätseinschränkungen. Nehmen Sie ihm/ihr jedoch nicht zu viel ab, um die Eigenanstrengung der Betroffenen von Altersdepression nicht zu unterbinden.
– Sorgen Sie für einen angenehmen und gut strukturierten Alltag. Die klare Tagesstruktur mindert Unsicherheiten und gibt durch Klarheit mehr Selbstvertrauen zurück.
– Finden Sie mit dem Senior sinngebende Betätigungsfelder. Auch neue Interessengebiete und Hobbys können Freude am Alltag zurückbringen.
– Beraten Sie sich regelmäßig mit dem behandelnden Arzt und erwähnen Sie aufkommende Suizidgedanken frühzeitig. Lassen Sie sich individuelle Hilfestellung und Tipps durch Arzt und Therapeuten geben.
Depression im Alter: Hilfe finden
Ihr erster Ansprechpartner bei Verdacht von einer Altersdepression von Angehörigen ist der behandelnde Arzt. Er kann Ihnen in Ihrer individuellen Situation die beste Unterstützung sein und auch die nötige Diagnose stellen, um Behandlungsmaßnahmen in die Wege zu leiten. Liegt bei Ihren Angehörigen ein Pflegegrad vor, kann eine diagnostizierte Depression je nach Schweregrad auch die künftige Einstufung beeinflussen.
Suchen Sie sich auch als pflegende Angehörige Unterstützung und sorgen Sie für Ihr eigenes Wohlergehen. Sammeln Sie bei regelmäßigen Auszeiten Kraft und Energie, um bestmöglich für Ihre Lieben mit Alltagsdepression da sein zu können. Lassen Sie sich beispielsweise durch eine 24 Stunden Pflegekraft entlasten, die über die klassischen Pflegearbeiten hinaus auch die soziale Interaktion stärken hilft und das Aufkommen von Einsamkeit reduziert. Auch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen für Angehörige von psychisch Erkrankten und Pflegebedürftigen kann förderlich sein.
Gerne beraten wir Sie persönlich, welche Unterstützung in der Seniorenbetreuung wir Ihnen bei Pflegebedarf, jedoch auch bei Altersdepressionen bieten können. Unsere liebevollen und engagierten Pflegekräfte können auch für Sie und Ihre Angehörigen eine wertvolle Bereicherung im Alltag werden.