Hilfreiche Tipps im Umgang mit Schwerhörigkeit bei Demenz

Tipps bei Schwerhörigkeit bei Demenz
Inhaltsverzeichnis

Eine fortschreitende Schwerhörigkeit bei Demenz wirkt sich erheblich auf die Kommunikation mit Angehörige oder den Pflegedienst aus. Unabhängig von der Demenz kann das steigende Alter zu einer Schwerhörigkeit führen. In diesem Fall kann das Verständnis des Patienten gleich auf zwei Weisen leiden. Für pflegende Angehörige oder den Pflegedienstleister ist die Kombination aus Demenz und Schwerhörigkeit eine große Herausforderung, sofern beide Erkrankungen unabhängig voneinander überhaupt erkannt werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Verlust der Hörfähigkeit von einer Demenz abtrennen und wie die Kommunikation zwischen beiden Seiten erleichtert werden kann.

Was sind typische Anzeichen für eine Schwerhörigkeit bei Demenz?

Zwei von fünf Menschen über dem 65. Lebensjahr leiden hierzulande an einer Schwerhörigkeit. Geräusche aller Art werden nicht mehr wahrgenommen, da die Sinneshärchen in den Gehörgängen die eingehenden Reize nicht mehr oder unausreichend verarbeiten können. Der schleichende Gehörverlust kann mit dem Fortschreiten einer Demenz einhergehen, bei der das sachliche Erfassen und Verstehen von Sprache nicht mehr gelingt. Beide Erkrankungen können nach außen hin ähnlich wirken und machen eine genaue Abgrenzung notwendig.
Für Angehörige oder den Pflegedienst ist es wichtig, den Betroffenen genau zu beobachten. In alltäglichen Situationen, wo die Kommunikation mit Demenzkranken leidet, sollte in Ruhe nach der jeweiligen Ursache geschaut werden. Typische Anzeichen, die auf eine Schwerhörigkeit hindeuten und nicht alleine für die Schwerhörigkeit bei Demenz sprechen sind:
– Alltägliche Geräusche wie Türklingel oder das Telefon werden überhört.
– Das Verfolgen von Gesprächen bei Hintergrundgeräuschen ist nicht mehr möglich.
– In Gesprächen muss häufiger beim Gegenüber nachgefragt werden.
– Hohe Töne werden vom Betroffenen akustisch nicht mehr wahrgenommen.
– Der Patient macht gelegentlich den Eindruck, nicht mehr zuhören zu „wollen“.
In frühen Stadien der Demenz kann die jeweilige Situation mit dem Betroffenen in Ruhe besprochen werden. So können Angehörige oder der Pflegedienst erkennen, ob die Inhalte der eigenen Aussagen beim Patienten nach mehrmaligem Ansprechen ankommen oder inhaltlich nicht mehr verstanden werden. Im ersten Fall kann es tatsächlich an einer reinen Schwerhörigkeit liegen, dass die Kommunikation misslingt.
Natürlich ist auch die Kombination aus Schwerhörigkeit und Demenz denkbar, was die Kommunikation auf zwei Ebenen erschwert. In dieser Situation ist es nur schwer möglich, die Schwerhörigkeit als solches aufzudecken. Gerade bei einer fortschreitenden Schwerhörigkeit bei Demenz wird der Patient kaum mehr in der Lage sein, die Art des Unverständnisses zu beschreiben. Eindeutige Hinweise auf eine echte Schwerhörigkeit liefert in diesem Fall nur die umfassende Untersuchung durch einen HNO-Arzt.

Die Kommunikation mit Demenzkranken einfach verbessern

Egal, wie eingeschränkt die Hörfähigkeit des Demenzerkrankten ist, können Sie mit einfachen Mitteln einen Beitrag für eine verbesserte Kommunikation leisten. Gerade Angehörige oder eine 24-Stunden-Pflegekraft sollte auf diese Hilfsmittel vertrauen, um viele Probleme und Missverständnisse zu vermeiden. Zu den wichtigsten Tipps und Vorgehensweisen gehören:
– Verwenden Sie eine möglichst einfache und klare Sprache. Gerade beim Fortschritt der Demenz wird das Verständnis von komplizierten Worten und langen Sätzen leiden. Kommt eine Schwerhörigkeit hinzu, ist es für das Verstehen wichtig, Ihre Aussagen in möglichst wenige Worte zu kleiden.
– Lippen lesen mag vielen Erkrankten helfen, Ihren Worten und Sätzen weiterhin zu folgen. Dies gilt vor allem, wenn die Schwerhörigkeit langsam voranschreitet und es Betroffene sich aneignen, stärker auf die Lippen Ihres Gegenübers zu achten. Verdecken Sie also nicht Ihre Lippen im Gespräch und setzen oder stellen Sie sich direkt vor die erkrankte Person.
– Mit dem Lippen lesen verbunden ist die direkte Konzentration auf den Demenzkranken während der Kommunikation. In vielen Haushalten ist es üblich, dass die Kommunikation nebenbei geführt wird, z. B. während Angehörige kochen oder den Haushalt machen. Selbst wenn die Kommunikation eingeschränkt verläuft, werden sich durch Gestik und Mimik schnell auf ein Verständnis oder Unverständnis des Erkrankten schließen können.
– Fragen Sie beim Erkrankten nach, ob er die Inhalte Ihrer letzten Sätze verstanden hat. Bei besonders wichtigen Aussagen lassen Sie diese von Ihrem Gegenüber wiederholen. Gerade in der frühen Phase einer Demenzerkrankung wird der Patient den Sinn hierhinter sehen und merken, wie sich die Kommunikation zwischen ihm und Ihnen verbessert.

Demenz und Schwerhörigkeit – so helfen Sie Betroffenen weiter!

Liegt eine echte Schwerhörigkeit vor, sind Hörgeräte bei Demenzerkrankung eine genauso sinnvolle Anschaffung wie bei Betroffenen ohne Demenz. Die Anpassung beim Hörgeräte-Akustiker kann schwierig werden, wenn der Patient nicht mehr in der Lage ist, sich eindeutig bei der Geräteanpassung zu äußern. Dies spricht jedoch nicht gegen den generellen Einsatz eines solchen Geräts, der die Gesprächsqualität langfristig verbessert.
Je nach Art und Fortschritt der Demenz kann die eigenhändige Betätigung des Hörgeräts zum Problem werden. Beispielsweise kann der Patient das Gerät verlegen oder vergisst, das Hörgerät während der Nachtstunden auszuschalten. Bei einer fortgeschrittenen Demenz können Angehörige oder der Pflegedienst überlegen, selbst den Einsatz des Gerätes zu kontrollieren und beispielsweise nur im direkten Gespräch miteinander zu überreichen.

Bei der Kommunikation mit Demenzkranken professionelle Hilfe beanspruchen

Auch wenn die Kommunikation aufgrund einer Demenz und dem Nachlassen der Hörfähigkeit erschwert ist, muss diese nicht scheitern. Wichtig ist, sich mit Liebe und Gewissenhaftigkeit um den Erkrankten zu kümmern und dessen Sorgen ernst zunehmen. Veränderungen zu erkennen und Probleme in der Kommunikation gemeinsam zu lösen, setzt eine liebevolle Herangehensweise und dauerhafte Betreuung des Betroffenen voraus. Hier liegt ein Vorteil unserer 24-Stunden-Pflegekräfte, die fortwährend mit dem Demenzerkrankten befasst sind. Als permanenter Ansprechpartner wird Kommunikation in einem vertrauensvollen Umfeld möglich, selbst wenn die Sprache manchmal scheitert.

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